„Schach“ – fast wie ein Schuss hallte diese Ansage in der Aula unserer Schule wieder: Am 27. Mai trugen etwa 30 schachbegeisterte Kinder aus allen Altersstufen das alljährliche, schulinterne Schachturnier aus. Auf manchen Brettern schmiedeten Kinder Pläne, den Gegner unweigerlich ins Matt zu stürzen. Auf anderen Brettern suchten verzweifelte Augen nach einer Möglichkeit, wenigstens den König zu retten, wenn schon die Dame die Partie verlassen musste. Auf einem Brett daneben zog Weiß den Bauernaufstand nach und verwandelte einige Landwirte in höfische Damen. Zwischendurch schauten ungläubige Kinderaugen auf ihrem Brett nach irgendeinem Schlupfloch für den König, wenn der Gegner innerhalb weniger Züge das „Schach matt“ des Schäfermatts siegessicher verkündet hatte. Manch einem der jungen Spielerinnen und Spieler rauchte der Kopf, dass man meinte, der Rauchmelder würde Alarm schlagen. Aber aller Alarm beschränkte sich auf das berühmte „Schach“ oder gar „Schach matt“, das „Gardez“ für die bedrohte Dame nannte keiner – sondern man schlug unbarmherzig die gegnerische Königin vom Brett, wenn man die Gelegenheit erblickte. In wenigen Partien waren Damen und Türmen längere Lebenszeiten vergönnt, als die Literatur geraten hätte – aber an den Brettern saßen fröhliche, spannungsgeladene Kinder, keine perfekten Buchstaben. Manch einer gewann das Spiel, manch einer verlor es – aber niemals verlor eins der Kinder den Kopf. Auch nach der verlorenen Partie stand man auf, gab sich die Hand – und baute das Brett für die nächste Runde wieder auf.
Gespannt warten alle auf das sommerliche Schachturnier in der MuK. Ob wieder so viele Kinder wie im letzten Jahr die Schule Marli dort vertreten werden?

Wird dieser Bauer im nächsten Zug den Springer schlagen?

Während der Bauer sein neues Opfer sucht, läuft ihm die Zeit weg.

Wird dieser Bauer im nächsten Zug den Springer schlagen?
